Die Geschichte von Nendorf

Wann der Ort entstanden ist und die Kirche erbaut wurde, ist unbekannt. Wahrscheinlich muss Nendorf weit vor dem Jahre 1200 entstanden sein.

Gegen Ende des 12. Jahrhunderts war an der Kirche ein Priester namens Symon, der die Absicht hatte, ein Kloster zu gründen. Als Grund und Boden für das Kloster erwarb er vom Bischof Thetmar zu Minden den Oberhof in Nendorf und 3 1/2 Hufte Landes zu Warmsen. Im Jahre 1200 erteilte der Bischof dem gestifteten neuen Kloster die Bestätigung. Das Kloster war für Benediktinerinnen und dem heiligen Martin geweiht.

Dieses Kloster stellte im Mittelalter nicht nur einen geistigen, sondern auch einen wirtschaftlichen Mittelpunkt dar.


Mit Beginn der Reformation ging das Kloster in den Besitz des Grafen von Hoya über. Es kam über lange Zeit hinweg zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Hoya und den Bischöfen von Minden. Mit Gründung der Burgen in Uchte [1292/1295] und Stolzenau [1370] (auf dem jetzigen Gelände der Realschule) gelang es den Hoyaer Grafen ihr Territorium zu festigen.

Nach dem Aussterben der Grafen von Hoya [1582] war Nendorf dem Amt Stolzenau zugehörig und zum gleichen Zeitpunkt den welfischen Fürsten des Kurfürstentums Hannover unterstellt. Von 1803- 1813 geriet das Gemeindegebiet unter französischer Verwaltung, ab 1816 gehörte der Bereich zum Königreich Hannover.

Bei der Verwaltungsreform von 1829 und 1852 untersteht Nendorf der Provinz Grafschaft Hoya.

1885 teilte Preußen die Provinz Hoya in die Kreis Nienburg und Stolzenau, die erst 1932 wieder zum Kreis Nienburg vereinigt wurden. Durch das Nienburg-Gesetz wurden 1974 aufgrund der Verwaltungsreform aus einstmals selbständigen Orten die heutigen Gemeinden.

  • Juli 1972 - Februar 1974 Samtgemeinde Stolzenau

  • März 1974 - Juli 1974 Interimsrat Stolzenau

  • danach Einheitsgemeinde Stolzenau

 

Im Jahre 1888 sind bei Nendorf in Richtung Uchte 3 römische Silberbarren mit Inschriften und Stempeln entdeckt worden. Die Barren haben folgende Ausmaße:

  • Länge: 115 mm

  • Dicke: 7 - 9 mm

Quellangabe: Samtgemeinde Stolzenau

Der Name Nendorf bedeutet in etwa: "Neues Dorf".

Der eigentliche Ort lag östlich und südlich vom Kloster, der südwestliche Teil - die Horst - der südöstliche Teil, die Neustadt und der Markt sind später entstanden. Verschiedene Namen von Höfen, Grundstücken usw. stammen noch aus der Zeit des Klosters; z. B. Nordhof, Baumhof, Baumhofsfeld, Propstweide und Klus.